Freitag, 12. November 2010

Eine Nacht im Hotel

So, da bin ich wieder und bevor ich heute los muss zu neuen Abenteuern, gibt es hier noch den zweiten Teil meines Berichts von der Nacht mit vier äußerst wohlerzogenen, dennoch abgründigen jungen Männern in einem 5Sterne-Hotel.

Zuerst mussten sie also, wie es schien, selbst ihre Nervosität besiegen. Das taten sie, indem sie sich betranken und reihum immer wieder einen Spritzer aus einem Flachmann in ihre Champagnergläser gaben. Außerdem verschwand einer von ihnen im Bad und zog dauernd die Nase hoch, nachdem er wieder kam- Koksen kommt ganz dem Klischee entsprechend dauernd vor bei solchen Typen. Und den dazugehörigen Mädels.

Irgendwann, zu fortgeschrittener Stunde, machte ich dann den ersten Schritt und fragte, wie sie es sich denn weiter vorstellen mit uns (Ha Ha, das klingt jetzt wie ein Beziehungsstreit): Ob sie es zu fünft machen wollten oder nacheinander und ob sie überhaupt alle mit mir ins Bett wollten. Einer, ein großer Schwarzhaariger mit leicht südländischem Einschlag, meinte, wenn wir es zu fünft täten, bliebe ja für jeden nur eine Viertel Frau. Die anderen lachten nervös und bei einem von ihnen hatte ich den Eindruck, dass ihn das gar nicht so sehr stören würde. Es muss schlimm sein, wenn man in so einer Platzhirschgesellschaft schwul ist. Es war dann auch dieser Typ, der meinte, er würde lieber nur zusehen. Da waren's nur noch drei.

Mister Koksnase meinte dann, er hätte keine Lust, zu teilen und das unangenehme Gruppensex- Thema war vom Tisch.  Der Südländer schaltete den Pornokanal ein. Ihr müsst wissen, dass das echt oft vorkommt. Die reicheren Typen sind meist etwas gehemmter (eben das Gegenteil von Dumm f***t gut) und lockern sich auf, indem sie Pornos einschalten. Ich habe manchmal den Eindruck, nur deshalb nehmen sie uns mit in die besseren Hotels- weil es da einen Pornokanal gibt.

Und endlich kam dann einer von ihnen zur Sache. Es war der Vierte, also nicht Mister Gay, nicht der Kokser und nicht der Latin Lover. Er kam mir etwas zurückhaltend vor, aber auf eine selbstsichere Art und Weise. Er saß die meiste Zeit in einem Sessel, trank jedoch nicht übermäßig viel und glotzte nicht in den Pornokanal wie ein Dreijähriger, der zum ersten Mal nackte Haut sieht. Er war außerdem der Hübscheste von ihnen- dunkelhaarig, groß und sportlich, mit hellblauen Augen. Er stand also irgendwann auf und meinte, wenn die anderen nicht die Eier hätte, würde er er gerne den Anfang machen- allerdings unter der Dusche und ohne Zuschauer.

Seine Freunde maulten ein bisschen rum, aber dann ließen sie uns gehen. Er schloss die Tür hinter uns ab und erst jetzt sah ich, dass er seine schwarze Umhängetasche mitgenommen hatte. Und erst jetzt war er wirklich ehrlich: Grinsend erklärte er mir, dass wir die Dusche wohl eher hinterher brauchen würden und zog eine Flasche Erdbeerlikör aus seiner Tasche. Ich wusste erst nicht genau einzuordnen, was jetzt los war, aber das musste ich auch gar nicht. Freimütig erklärte er, dass er mich von oben bis unten damit vollschmieren und sich dann vorstellen wollte, es sei Blut.

Du bist krank, sagte ich, und das schien ihm irgendwie zu gefallen.
Die Söhne der oberen Zehntausend profilieren sich eben durch Extreme, meinte er und drehte die Flasche auf. Dann sagte er, ich müsse mir keine Sorgen machen- es sei doch nur ein Spiel, nichts weiter.
Um ehrlich zu sein, hab ich mir auch keine Sorgen gemacht. Ich hab schon kränkere Typen erlebt. Perverse, bei denen selbst ich die Flucht ergriffen hab, und dieser Kerl hier wirkte eigentlich ganz nett.

Ich habe dann also zugestimmt, habe mich ausgezogen und mich von ihm mit dem klebrigen Zeug einseifen lassen. Ich hatte erwartet, dass er es ablecken würde, aber was ihn antörnte, war wohl tatsächlich der Blut-Look. Ich stellte mich vor den mannshohen Spiegel und er sich hinter mich, so dass er die ganze Zeit meinen ganzen Körper im Blick hatte. Es war komisch, ja- aber okay. Besser, man lebt seine Vorlieben so aus und mir ist es auch lieber, öfter mal was Neues zu erleben.

Nach dem Sex hat er sich verändert. Irgendwie kam er mir entspannt und gelöster vor. Wir duschten gemeinsam und alberten herum und als wir ins Zimmer zurückkehrten, hatten die anderen drei ihrem Flachmann geleert, einer war eingeschlafen und der andere wollte ganz normalen Doggy Style- Sex. Der Blutfetischist ließ seine Flasche in der Tasche verschwinden und niemand bekam etwas mit. Bevor wir das Bad verließen, erwähnte er noch, dass er fürs nächste Mal Theaterblut besorgen will- ich bin also gespannt, ob ich diesen strangen Kerl nochmal zu Gesicht bekomme. Vielleicht ja schon heute?

Macht es gut und lasst euch schmecken,
was immer ihr heute trinkt (besonders, wenn es rot ist),
Eure Gloomy Fox

7 Kommentare:

  1. Puh, heiße story, wobei der typ mit dem blut-fetisch ja noch richtig human zu sein scheint, wär noch schlimmer, wenn noch bondage oder so dazu käm. wuaahh...

    gespannt, ob die theaterblutnummer realisiert wird ;)

    alles liebe

    Lady Pssst!

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  2. Was kommt dann nach dem Theaterblut?
    Die Fantasie endet doch nicht an dieser Stelle? Er will ja eben echtes Blut. Das Substitut des Likörs hat ihn ja schon nicht befriedigt, dann wird es das Theaterblut auch nicht tun.
    Denke ich.

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  3. Bisher war ich nur stummer Leser, aber hier muss ich mich mal einmischen. Ich denke, genau wie Heiko, du solltest die Nummer nicht so auf die leichte Schulter nehmen und dem Kerl in Zukunft vielleicht besser aus dem Weg gehen. Das wird es sicher nicht gewesen sein. Der Likör war nur der Anfang, eine Art Einstieg, um dich überhaupt erst zu ködern. Dann kommt das Theaterblut, dann vielleicht Tierblut und danach...?

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  4. Ich nochmal. Irgendwas stimmt mit der Zeiteinstellung nicht. Es ist im Moment 11:50h. Weisst du, wie du das umstellst?

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  5. Hmmm, jetzt macht ihr mich ja echt nachdenklich... er wirkte ja eigentlich sehr nett, bis auf die Sache mit dem Blut eben. Wer weiß, vielleicht war das ja auch eine einmalige Sache...

    Grüße, Gloomy

    ps: Das mit der Zeit versuche ich mal umzustellen :)

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  6. Etwas merkwürdig ist die Sache mit dem Erdbeerlikör schon. Also merkwürdig in Form von "was kommt bei dem als nächstes?"
    Nicht das er nach und nach wirklich mal mehr will und dann zu echtem Blut übergeht.
    Ist vielleicht wirklich besser, wenn Du den nicht wieder siehst.

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  7. Ja, aber schade wär es schon, er hat nämlich gar nicht so schlecht bezahlt und war auch sonst ein echt angenehmer Kunde ;) Aber wer weiß, nicht dass er irgendwann tatsächlich beim Schlachthaus vorbeifährt und sich ein paar Liter abholt oder so....

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