Sonntag, 28. November 2010

Begegnungen

Hallo meine Lieben,

und sorry für die letzten beiden Tage ohne neue Beiträge. Ich hatte so ein Stimmungstief, was vielleicht daran leigt, dass ich seit Langem mal wieder das Gefühl hatte, vielleicht einen Freund gefunden zu haben, der sich direkt danach leider 'einweisen' lassen hat.... seufz. Aber wenigstens ein paar seiner Bilder hat er mir noch in den Briefkasten geworfen. Vielleicht scanne ich sie mal ein, wenn mein chaotisches Leben mich diesen Vorsatz nicht gleich wieder vergessen lässt....ich glaube, ich brauche mehr Konstanten in meinem Alltag. Momentan habe ich nur eine- meinen Job. Und der birgt momentan ernste Erfrierungsgefahr. Letzte Nacht hatten wier Minus 2 Grad. Für die Woche sagen sie Minus 16 Grad voraus. So muss sich Sibirien anfühlen, außen und manchmal auch innen.

Aber nicht letzte Nacht. Letzte Nacht hatte ich das Vergnügen mit einem Stammgast, der tatsächlich schon zu mir kommt, seit ich mit dem Job begonnen habe. Er ist 'älter' (aus der Sicht einer 26jährigen) und eher der unauffällige Typ, aber, auch wenn das jetzt vielleicht komisch klingt, freue ich mich jedes Mal auf seine Besuche, weil man mit ihm reden kann und der Sex auch noch super ist. Wie ihr mittlerweile vielleicht gemerkt habt, bevorzuge ich die Kunden, die mich mit in ein Hotel nehmen- nicht aus Luxusgier oder so, ein 1-Stern-Laden tut es auch, mir geht es nur darum, dass ich nicht auf die schnelle Rücksitznummer stehe und dass gelenkig sein auf die Dauer echt fertig macht ;-)

Naja, dieser besagte Kunde geht jedes Mal mit mir ins Stundenhotel und zwar immer in das gleiche, was sich schon irgendwie anfühlt wie nach Hause kommen. Dann reden wir, lachen, haben ganz entspannten Sex, duschen, gehen was essen und dann trennen sich unsere Wege wieder. Er zahlt diskret und gibt mir das Gefühl, dass er mich wirklich irgendwie mag, auch wenn es mir manchmal schwerfällt, mir vorzustellen, dass ein Mann mich mögen kann- es besteht schließlich kein Grund, mich zu mögen. Ich bin käuflich und gehe sowieso mit jedem Fremden mit.

Wegen diesem Kunden sieht mein Weihnachtswunsch für dieses Jahr auch verdammt einfach aus: Ich wünsche mir (vom Christkind, was wir alle als Kind mal gesehen haben oder dem dicken, roten Coca-Cola-Weihnachtsmann, egal), dass dieser Kunde Heiligabend vorbeikommt. Das wäre ein entspanntes Weihnachten. Aber bisher war es immer so, dass die Männer, die Heiligabend kommen, volltrunken und extrem frustriert sind. Das ist eben die dunkle Seite von Weihnachten: Es gibt immer jemanden, der allein dasteht. Jemanden, der sich betrinkt, weil er es nicht erträgt, sich Zuwendung kaufen zu müssen.

Als ich mich heute Morgen auf den Heimweg gemacht habe, kam aus dem Bürogebäude gegenüber wieder dieser eine Typ. Er sah abgearbeitet aus und sein Haar war wirr. Ich hab schnell meinen Mantel zugemacht, damit er mich für eine Passantin hält, falls er mich ansieht. Aber er hat mich nicht angesehen. Vielleicht war das ganz gut- ich glaube nämlich nicht, dass ich wie eine Passantin aussehen kann, wenn ich gerade von der Arbeit komme und gefühlte 40 S******e im Mund hatte.

Naja, ignoriert werden kann auch seine Vorteile haben. Als ich dann nach Hause kam, fand ich auf dem Küchentisch Daniels Laptop und davor auf der Tischplatte ein paar weiße Krümel... es geht mich absolut nichts an, ich kann ihn nicht einmal leiden, aber jetzt mache ich mir doch irgendwie Sorgen um meinen Mitbewohner. Weiß jemand, wie Kokain schmeckt?

Denkwürdige Augenblicke
wünscht euch
Eure GloomyFox

3 Kommentare:

  1. Höchstwahrscheinlich hat Dein Mitbewohner nur Christstollen genascht. ;-)
    Koks macht die Zungenspitze etwas taub!

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  2. Richtig, Koks macht Zundenspitze bzw. je nach Menge die Zunde taub, Geschmak ist immer unterschiedlich, durch den kannst du keine Rückschlüsse ziehen. Extrem "chemischer" Geschmack wär Speed.

    Ansonsten, wenn ich schonmal nen Kommentar hinterlasse: Guter Blog, macht Spaß zu lesen!

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  3. Merci beaucoup- für die Drogenaufklärung und das Kompliment ;)

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