Donnerstag, 11. November 2010

Die oberen Zehntausend und der Highway- Killer

Ich bin gerade aufgewacht und habe beim Durchlesen festgestellt, dass man dies meinem Beitrag auch deutlich angemerkt hat. Falls noch immer zahlreiche Fehler vorhanden sind, bitte ich das auf meine Übermüdung zu schieben ;-) Also...
Heute morgen war ich um sechs wieder zu Hause Ich habe geduscht, fühle mich sauber. Bin soweit mit mir im Reinen. Habe mein Geld durchgezählt und es reicht bei Weitem, um nicht von Nudeln mit Ketchup leben zu müssen. Als ich ankam, hat Daniel noch in seinem Zimmer geschnarcht. Sein summender Laptop stand auf dem Küchentisch. Manchmal arbeitet er die halbe Nacht durch, um sich zu beweisen, dass er es kann. Dass er nicht zu ausgebrannt, zu übermüdet, zu fertig dafür ist. Er ist süchtig danach, dass sein Chef ihm wohlwollend auf die Schulter klopft. Dass alle anderen bewundernd zu ihm aufblicken. Weil er so erfolgreich ist oder weil er so makellos ist oder weil er jedes Mädchen haben kann. Obwohl ich ihn nicht sehr gut kenne, weiß ich, dass seine Mutter Gymnasiallehrerin ist und sein Vater eine eigene Firma hat. Sie sind so Eltern, die immer die Schultern gestrafft haben, immer in gedeckten Tönen gekleidet sind und nur nette Worte finden, wenn der Sohn mit einer besonders guten Leistung hervorsticht. Manchmal tut Daniel mir Leid.

Zu mir kam letzte Nacht ein ganzes Auto voll mit solchen Typen. Die wohnen  bei Mama und Papa in der Vorstadt, machen ihr Abi mit 1,0, studieren Jura oder Medizin und suchen das Abenteuer in den schlechteren Vierteln Downtown. Dann fahren sie in ihren BMWs und Corvettes an uns vorbei, die Hand mit der dicken Uhr am Handgelenk betont lässig am Lederlenkrad.

Natürlich reißen sich die Mädels um solche Typen, denn sie haben es nicht nötig, zu feilschen und für Sex zu bezahlen, ist für sie nichts als ein Kick. Meistens habe ich Glück mit solchen Männern- sie stehen auf mich, weil ich keine Löcher in den Armbeugen und keine glasigen Augen habe und weil ich darauf achte, nicht so billig auszusehen, wie ich manchmal bin.

Die vier Typen fuhren dann also mit mir in ein Hotel- in ein gutes Hotel. Der Fahrer gab mich als seine Freundin aus und legte den Arm um mich, wie um eine Freundin. Mir fiel auf, dass ich schon lange niemandes Freundin mehr war.
Wir fuhren in eines der oberen Stockwerke. Schon die Tür des Zimmers war edel. Dunkles, rötliches Holz, goldene Klinke. Drinnen roch es nach frisch gewaschener Wäsche und der Ausblick war so atemberaubend, wie ein Ausblick über eine deutsche Stadt sein kann.
Die Jungs wollten wohl richtig auf dicke Hose machen und so tranken wir Champagner aus der Minibar. Das Bett war riesig, mehr was für eine Dreiecksbeziehung als für ein Ehepaar oder einen einsamen Manager auf Geschäftsreise. Wir tranken viel und redeten ein bisschen, die Jungs erzählten was von irgendwelchen Partys und blabla. Vor allem aber fragten sie mich aus- was für Typen denn normalerweise so zu mir kommen, wieviel Geld ich nehme und vor allem, warum ich den Job mache. Es gibt hierauf nur eine gute Antwort: Warum nicht?
Diesen Satz habe ich mir vor ein paar Jahren in einem Film abgeschaut. Es geht in diesem Film um einen Kerl, der auf einem US-Highway einen Typen terrorisiert und alle möglichen Leute umbringt und am Ende den Typen zwischen zwei LKW in Stücke reißt. Dann wird er verhaftet und der Bulle fragt ihn beim Verhör, warum zur Hölle er das getan hat und da grinst der Highway-Killer nur und meint: Warum nicht?
Tja, und das denke ich mir eben auch: Wenn man offen ist und ein Mensch ist, der im grunde genommen gerne Sex hat- warum soll man nicht sein Geld damit verdienen?

So, ich sehe, ich vergesse mal wieder die Zeit... wie die Nacht mit den vier Jungs aus gutem Hause weiterging, erfahrt ihr dann morgen... Oder später.

Einen entspannten Tag wünscht euch
Eure GloomyFox  

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